Walae und ihre Familie: Medizinische Betreuung und Patenschaft.

  

Walae lebt mit ihrer Schwester und ihren Eltern in Berkane. Im Dezember hat uns ein Aufruf erreicht, der uns auf ihre Lage und die ihrer Familie hingewiesen hat.

Demnach soll die 7-jährige Walae behindert sein und an schlimmer Epilepsie leiden. Sie sei nicht in der Lage, länger als ca. 10 Minuten zu schlafen, weshalb sie Valium verabreicht bekäme. Ihre Eltern seien mit der Situation vollkommen überfordert. Walaes Vater fände seit Monaten keine Arbeit, obwohl er sich jeden Tag vergeblich auf die Suche mache. Doch selbst mit regelmäßigem Einkommen würde das Geld für Medikamente, Windeln etc. nicht ausreichen, da er als Geringverdiener nicht ausreichend entlohnt wird und es in Marokko keine staatliche Unterstützung für behinderte Kindern gäbe. So würde es der Familie an allem fehlen. Weder Lebensmittel, noch Medikamente oder Windeln für Walae könnten sie sich leisten. Den Eltern fällt es schwer, um Hilfe zu bitten.

Nach diesem Aufruf haben wir die Familie am Mittwoch (2.1.) besucht, um uns ein eigenes Bild von der Lage zu machen und Walae sowie ihre Familie kennen zu lernen. Das Krankheitsbild der Kleinen war den Eltern nicht bekannt. Sie waren mit ihrer Tochter zur Untersuchung zwar in Oujda bei Ärzten, diese haben den Eltern jedoch kaum weitergeholfen und sie eher abgewimmelt. Die Vermutung lag nahe, dass das fehlende Engagement der Ärzte, der kleinen Walae zu helfen, auf die finanzielle Lage der Familie zurückzuführen war.

Der Wunsch der Eltern ist, Walae von Spezialisten in Rabat untersuchen zu lassen - sowohl von Neurologen, um die Epilepsie zu behandeln und einer möglichen Fehlentwicklung des Gehirns entgegenzuwirken, als auch von Orthopäden, da ihre Füße/Beine nicht gerade wachsen. Um sich diesen Wunsch erfüllen zu können, haben wir der Familie kurzfristig die Übernahme der Kosten für den Transport, Unterkunft und Untersuchung (3.000 DH) zugesagt, um in die 600 km entfernte Hauptstadt zu fahren. Dort wird Walae von Spezialsten untersucht werden, durch deren Befund ein weiterer medizinischer Behandlungsplan aufgestellt werden kann.

Zudem hat uns der Vater von seinen Sorgen und Ängsten erzählt. Derzeit wohnt die Familie auf Leihbasis in einem Haus, das nicht der Familie gehört. Auch hier befürchten die Eltern, dass sie ggf. mit den Kindern plötzlich obdachlos werden könnten.

Um der Familie akut zu helfen, haben wir neben der Kostenübernahme für die Untersuchungen auch Lebensmittel eingekauft und der Familie zur Verfügung gestellt. Zudem werden wir ab sofort die Kosten für alle anfallenden Medikamente tragen, damit Walae nicht mehr "ruhiggestellt" werden muss, sondern adäquate Medikamente für ihr Leiden (z.B. gegen Epilepsie) erhält. In Deutschland konnten wir währenddessen der Familie rückwirkend zum Januar eine Patenschaft vermitteln, sodass sie nun über ein regelmäßiges Einkommen verfügen. Darüberhinaus kann sich der Vater, der als als Tagelöhner ab und zu Arbeit auf dem Markt findet, eine Selbstständigkeit vorstellen, um seine Familie eigenständig ernähren zu können. Wir werden prüfen, wie wir ihn in seiner Existenzgründung unterstützen können, damit er langfristig auf eigenen Beinen stehen und seine Familie selbstständig versorgen kann.

Über die weitere Entwicklung werden wir euch natürlich auf dem Laufenden halten.

 

 

 

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