Khadija ist eine starke Frau. Trotz einer Menge Herausforderungen – vom Tod ihre Mannes, über die Herausforderungen einer alleinerziehende Mutter von drei Kindern, bis hin zu den armen Verhältnissen, in denen sie auf dem Land leben – ist sie immer gut gelaunt und lächelt jeden Menschen warm an. Ihre Dankbarkeit für das Wenige, das sie hat, und die Spenden, die sie erhält, kommt aus tiefstem Herzen. Trotz der Rauheit des Lebens ist sie barmherzig, liebevoll und sanft geblieben.
Bereits 2015 haben wir die Familie in unser Patenschaftsprogramm aufgenommen. Uns war es wichtig, dass ihre drei Kinder in die Schule gehen und damit die Möglichkeit erhalten, nachhaltig ihr Leben zu verändern. Im Rahmen des Programms haben wir Khadija immer wieder besucht, um nach ihrem Wohlbefinden zu schauen.
Anfang 2017 war uns aufgefallen, dass ihre kleine Hütte keine Tür mehr hatte, wodurch die Familie nicht sicher vor Einbrüchen war. Die Tür hatten wir ihr damals kurzfristig gestellt. Beim letzten Besuch, als wir ihr ein Ramadanpaket vorbeigebracht haben, ist aufgefallen, dass ihr Haus baufällig und stark einsturzgefährdet ist. Das marode Dach auszutauschen wäre zu teuer geworden, die Investition hätte sich nicht gelohnt. Eine nachhaltigere Lösung musste her.
Im Gespräch hat uns Khadija erzählt, dass sie sich wünscht, in die Stadt zu ziehen, wo sie nach einer Arbeitsstelle suchen könnte und ihre Kinder es nicht so weit zur Schule hätten. Um der Familie diese Möglichkeit nach mehr Selbstbestimmtheit zu geben, haben wir das Projekt „Neues Zuhause für Khadija und ihre Kinder“ ins Leben gerufen.
Leicht war es nicht, ein geeignetes Haus für die kleine Familie zu finden. Teuer durfte es nicht sein, aber schon in einer guten Lage. Die Nachbarschaft sollte gut sein, schließlich tragen wir mit Verantwortung, dass es der Familie an Sicherheit nicht mangelt. Insgesamt drei Mal ist der Vorstand auf eigene Kosten nach Marokko geflogen, um sich mögliche Immobilien anzuschauen. Jetzt sind wir mit Allahs Hilfe fündig geworden.
Das Haus hat drei Zimmer. Zur Sammelstelle für Arbeiterinnen hat es Khadija nicht weit, die Schule ist in direkter Nachbarschaft. Insgesamt hat der Verein durch Spenden und Vereinsmittel 25.000 EUR bezahlt. Das Haus bleibt in Vereinshand, sodass – falls Khadija mal nicht mehr auf die Wohnmöglichkeit angewiesen ist – eine andere bedürftige Familie einziehen könnte, um ihr Leben zu festigen. Zudem besteht die Möglichkeit, auf dem Dach für die Unterbringung einer weiteren Familie anzubauen.
Khadija freut sich schon sehr, in das neue Haus einzuziehen. Noch sind wir dabei, ein paar Renovierungen durchzuführen und ein Grundmobiliar zusammenzustellen. Wir gehen davon aus, dass Khadija im Mai einziehen kann.
Vielen Dank an alle Spender/innen, die es Khadija und ihren Kindern ermöglichen, ein neues Leben zu beginnen!