Bericht über den Besuch im Erdbebengebiet

Bericht über den Besuch im Erdbebengebiet
   
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Am 21.09.2023 begaben wir uns in das Erdbebengebiet, um vor Ort wieder einen neuen Eindruck von der Lage zu erhalten. Im Laufe unseres Besuchs haben wir zahlreiche Eindrücke gesammelt, Gespräche mit Bewohnern geführt und unterschiedliche Schicksale und Situationen hautnah erlebt. Unser Ziel war es, abseits der Hauptstraßen diejenigen Regionen zu erkunden, in denen die Auswirkungen des Erdbebens am stärksten spürbar waren.

 

 Schon bei unserer Ankunft in der Region war die Zerstörung unübersehbar. Häuser waren eingestürzt, Straßen beschädigt, und die Spuren der Naturkatastrophe waren allgegenwärtig. Während unseres Aufenthalts führten wir viele Gespräche mit den Menschen vor Ort. Dabei wurden uns verschiedene Schicksale und Lebenssituationen offenbart. Einige hatten ihr Zuhause verloren und kämpften nun um ein Dach über dem Kopf, während andere ihre Liebsten verloren hatten und mit Trauer und Verlust umgehen mussten. Die Geschichten, die wir hörten, waren berührend und zeugten von der menschlichen Stärke und dem Zusammenhalt in dieser schwierigen Zeit.

Um ein umfassendes Bild der Lage zu erhalten, wichen wir bewusst von den Hauptstraßen ab und begaben uns in die entlegenen Regionen, in denen die Auswirkungen des Erdbebens besonders verheerend waren. Hier sahen wir, wie die Menschen mit begrenzten Ressourcen und schwierigen Bedingungen zurechtkommen mussten. Gleichzeitig beeindruckte uns ihr Zusammenhalt und ihre Entschlossenheit, die Herausforderungen gemeinsam anzugehen.

Unser Besuch im Erdbebengebiet hat uns die akute Dringlichkeit der Lage verdeutlicht. Die betroffenen Gemeinschaften benötigen dringend Unterstützung, sowohl bei der Wiederherstellung ihrer Lebensgrundlagen als auch bei der Bewältigung ihrer emotionalen Belastungen. Obwohl unser Aufenthalt dort nur von kurzer Dauer war, konnten wir einen bedeutsamen Beitrag leisten.

In enger Zusammenarbeit mit einer Hilfsgruppe haben wir die Errichtung und den Ausbau einer Notapotheke in der Region Amzmiz erfolgreich realisiert. Diese Einrichtung stellt lebenswichtige Ersthelfer- und Schmerzmittel für bedürftige Kinder und Erwachsene zur Verfügung, wodurch mehrere Dörfer in der Region davon profitieren.

 

In dem Dorf Aghbar, welches sich etwa 4 Fahrtstunden von Taroudant entfernt befindet, haben wir dringend benötigte Hilfsgüter, darunter Zelte, verteilt. Aufgrund der schwer zugänglichen Lage der Region mussten wir auf den Einsatz von von Viehtransportmitteln  zurückgreifen.

Unsere Mission führte uns dann nach Azegour, etwa 3 Fahrstunden von Marrakesch entfernt. Dieses Dorf wurde besonders schwer vom Erdbeben getroffen und nahezu vollständig zerstört. Um die Bewohner vor Kälte und Regen zu schützen, haben wir Zelte bereitgestellt und mit Heizgeräten ausgestattet. Wir haben uns um Kinder gekümmert, die über Nacht zu Vollwaisen wurden, indem wir Patenschaften für sie übernommen haben.

 

Im Erdbebengebiet Rakount, etwa 2 Fahrstunden von Taroudant entfernt, wurde deutlich, dass die Bewohner dringend winterfeste Zelte benötigen. In enger Zusammenarbeit mit einer Werkstatt in Agadir konnten wir professionelle, winterfeste Zelte in Rekordzeit zur Verfügung stellen.

 

Des Weiteren haben wir die renommierte Sidi Ali Ouhmed Schule in der Amzmiz Region besucht, eine Institution mit über 400 Jahren Tradition. Diese Schule bietet Unterricht für 380 Schüler in Fächern wie Koran, Naturwissenschaften, Mathematik und Fremdsprachen. Das Erdbeben hat sowohl die Wohnräume als auch die Klassenräume beschädigt. Unsere Unterstützung umfasste nicht nur Lebensmittel, Decken und Medikamente, sondern auch die Bereitstellung von Heizgeräten sowie die Organisation von psychologischer Betreuung für die traumatisierten Kinder.

Besonders berührt hat uns der Fall des 2-jährigen Taha, der an einem Kopftumor leidet und dringend eine Operation benötigt. Da seine Familie aus bescheidenen Verhältnissen stammt, sind sie auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Diese Anfrage erreichte uns während unseres Aufenthalts in der Erdbebenregion, und wir haben beschlossen, medizinische Hilfe zu leisten.  


Die Reise hat uns gezeigt, dass wir alle eine Verantwortung tragen, unseren Mitmenschen in Not beizustehen. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass die Welt nicht vergisst, was hier geschehen ist. Wir hoffen, dass unsere Bemühungen einen nachhaltigen und positiven Einfluss auf das Leben der Erdbebenopfer haben werden und die Weltgemeinschaft eine großzügige Unterstützung leistet, sei es in Form von finanzieller Hilfe, Sachspenden. Jeder Beitrag, egal wie klein er sein mag, kann einen großen Unterschied für diejenigen bedeuten, die von dieser Tragödie betroffen sind.

Gemeinsam können wir Großes erreichen und den Wiederaufbau dieser Gemeinschaften unterstützen.

 

 

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